Wie entstehen Schmerzen nach Liebscher & Bracht?
Warum haben heutzutage immer mehr Menschen Schmerzen, obwohl unser Alltag im Vergleich zu früher deutlich weniger körperliche Belastung abverlangt? Und wieso hilft oftmals die heutige Medizin nicht, Schmerzen nachhaltig zu lindern?
Unser Verständnis von Schmerz besagt, dass Schmerz vor allem dann entsteht, wenn der Körper uns vor drohenden Schädigungen warnen und schützen will („Alarmschmerz“).
Durch vieles Sitzen oder Stehen und unsere eingefahrenen Bewegungsmuster im Alltag nutzen wir nur noch wenige Bewegungswinkel in den Gelenken aus. Die häufigsten verwendeten Muster werden in den sog. Basalganglien abgespeichert. So können wir diese Bewegungen im Alltag schneller und präzise umsetzen.
Unser Gehirn prägt sich die auf ein Minimum reduzierten Bewegungsmuster ein. Immer wenn wir uns bewegen, erfolgt ein Wechselspiel zwischen Dehnung und Anspannung. Wenn wir dieses Potential nur minimal ausschöpfen, dehnen wir die Muskeln und Faszien nicht vollständig.
Somit bauen sich langfristig in unserem muskulär-faszialen System Überspannungen auf und werden immer unnachgiebiger . Dies führt zu einer enormem Kraftwirkung und der Druck auf die Gelenke, Wirbelkörper und Bandscheiben steigt unermüdlich an. Als Folge treten Verschleißerscheinungen (wie zB. Arthrose, Kalkablagerungen und Bandscheibenvorfälle) auf. Unser Körper registriert die Überspannungen und Schädigungen über Rezeptoren in der Knochenhaut und leitet diese Bedrohung an unser Gehirn weiter. Das sog. periaquäduktale Grau in unserem Gehirn empfängt das Signal und sendet einen Schmerz in die betroffene Körperregion. Hierbei handelt es sich um einen „Alarmschmerz“, der uns vor einer (fortschreitenden) Schädigung warnen soll.
Um dauerhaft schmerzfrei bleiben zu können, müssten wir somit unsere einseitigen Bewegungsmuster im Alltag radikal ändern. Dies ist allerdings einfach gesagt und lässt sich nicht immer mit dem Berufsleben vereinbaren.
Deshalb haben „Liebscher & Bracht“ die sogenannten Engpassdehnungen entwickelt. Ziel der Übungen, die jeder in seinen Alltag einbauen kann, ist es, durch deren regelmäßige und optimale Ausführung eine dauerhafte Schmerzfreiheit zu erreichen.
Neben dem direkten Faktor (anhaltende engwinklige Bewegungsmuster) der Schmerzentstehung sind auch die indirekten Faktoren wichtig und müssen berücksichtigt werden:
- Ernährung
- Psychische Belastungen
- Umfeldbelastungen